Schritt für Schritt zu deiner 1. Geldanlage mit ETF-Aktienfonds
11 Trittsteine voller Tipps und weiterführender Infos damit du genau da ansetzen kannst wo du gerade stehst auf deinem persönlichen Weg Richtung Finanzielle Freiheit.
5 Fragen für dein finanzielles Fundament
Hier gebe ich dir noch ein paar Tipps an die Hand bevor du mit deiner eigenen ETF-Anlage loslegst. Darum stelle dir zuerst diese Fragen:
1. Frage
Hast du existentielle Risiken abgesichert?
2. Frage
Hast du einen Notgroschen für den Notfall?
3. Frage
Verstehst du die Grundlagen?
4. Frage
Hast du Schulden oder Kredite zu tilgen?
5. Frage
Hast du über deine Situation reflektiert?
Yay! Du hast ein solides Fundament und kannst dich jetzt an die Gestaltung deiner Geldanlage machen!
Deine Roadmap zur ersten Geldanlage mit ETFs
Schritt 1
Durchdenke deine Asset Allokation
Schritt 2
Wähle die Strategie für den riskanten Anteil
Schritt 3
Wähle die Strategie für den sicheren Anteil
Schritt 4
Wähle den Broker für dein Depot
Schritt 5
Investiere dein Geld!
Schritt 6
Überprüfe deine Strategie regelmässig
Yay! Deine Geldanlage rollt! Raum und Zeit, dein Leben weiter Richtung Finanzielle Unabhängigkeit und mehr Zufriedenheit zu gestalten
Willkommen zur Roadmap für deine erste passive Geldanlage mit ETFs und damit auch zum Grundstein für deine Finanzielle Freiheit.
Dorthin führen 5 Grundsatz-Fragen vorab und dann 6 konkrete Schritte um deine Geldanlage zu durchdenken und auf ein gutes Fundament zu setzen. Zu jedem Trittstein findest du hier eine kleine Erläuterung und weiterführende Links. So kannst du für dich schauen auf welchem der 11 Trittsteine du gerade stehst und direkt loslegen.
Und ja, durch all diese Schritte zu gehen dauert ein bisschen, aber dann ist deine Geldanlage auch gut von dir durchdacht und auf dich persönlich zugeschnitten.
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Frage 1: Hast du existentielle Risiken abgesichert?
Existenzielle Risiken sind solche, die dich in den Ruin treiben können, wenn sie eintreten. Wir haben sie oft nicht auf dem Schirm aber wenn sie eintreten, zahlen wir möglicherweise ein Leben lang dafür.
Die Haftpflichtversicherung. Ein Beispiel....
Du verhältst dich fahrlässig im Straßenverkehr und jemand anders ist wegen dir querschnittsgelähmt. Du bezahlst vielleicht bis an dein Lebensende Ausgleiche für berufliche Nachteile, Pflege, etc. Hättest du dein Geld mal besser in eine Haftpflichtversicherung statt in ein paar läppische ETF gesteckt…
Die Berufsunfähigkeitsversicherung. Ein Beispiel...
Du entwickelst im Lauf deines Lebens eine (chronische) Krankheit, die dich daran hindert, deinen Beruf weiter auszuüben: Krebs, Depressionen, Rückenleiden. Berufsunfähig bist du nach 6 Monaten Krankheit. Ohne BU musst du dir einen anderen Job suchen, den du noch ausüben kannst und wenn auch das nicht geht erhältst du eine (oft recht kleine) Erwerbsminderungsrente. Jeder vierte ist laut GDV im Berufsleben einmal berufsunfähig. Und in 2019 waren 29% aller BU-Fälle auf psychische Leiden zurückzuführen. Durch eine BU-Versicherung kannst du selbst festlegen wie viel dir im Krankheitsfall gezahlt wird plus musst du nicht notwendigerweise auf andere Jobs ausweichen.
Solche Ereignisse können dein Leben und dass deiner Kinder oder Partner drastisch verändern, wenn du nicht versichert bist. Darum ist es sehr sinnvoll, dich gegen existenziellen Risiken abzusichern, noch bevor du dein Geld langfristig anlegst.
So geht's weiter!
Hier findest du bald mehr Posts und Videos zu diesem Thema.
Frage 2: Hast du einen Notgroschen für den Notfall?
Im Leben kann viel passieren und deshalb ist ein finanzielles Polster in Form einer Liquiditätsreserve unerlässlich. Separat zu deinen Geldanlagen solltest du deshalb eine Geldreserve von etwa drei bis sechs Nettomonatsgehältern auf die hohe Kante legen. Damit kannst du viel überbrücken, von der kaputten Waschmaschine oder zum überbrücken wenn Gelder, Gehalt oder Sozialleistungen auf sich warten lassen. Achtung, dieser Notgroschen ist vollkommen getrennt von deiner Geldanlage. Am besten legst du ihn auf ein separates Tagesgeldkonto und rührst ihn nur im Notfall an.
Du hast das Geld für einen Notgroschen?
Berechne wie hoch dein Notgroschen sein soll und lege es dann wenn möglich auf ein separates Konto.
Du hast das Geld für einen Notgroschen noch nicht?
Dann leg los es zu sammeln!
Du weißt nicht wie anfangen?
Im "In Fülle leben"-Kurs überarbeiten wir in Kleingruppen unsere Beziehung zu Geld und finden erste Ansätze für mehr Sparsamkeit, mehr Einkommen und unsere erste Geldanlage.
Nächster Kursstart ist frisch zum neuen Jahr am 1. 1. 2022
Frage 3: Verstehst du die Grundlagen?
Alles Wissen was du brauchst ist frei im Internet verfügbar, du musst vielleicht nur manchmal ein bisschen suchen. Darum hier ein paar erste Bücher und Videos, für dich zum loslegen:
Die besten Bücher zu Börse und Aktien-ETFs
Die besten Bücher für dein Finanz-Mindset
So geht's weiter!
Frage 4: Hast du Schulden oder Kredite zu tilgen?
Vielleicht hast du noch Konsumschulden, bei denen auch Monat für Monat Zinsen fällig werden. In dem Fall ist deine Hauptaufgabe erstmal deine Ausgaben und Einnahmen so umzustrukturieren, dass du sie möglichst schnell abbezahlst. Mit diesem “Investment” ins abbezahlen deiner Schulden sparst du dir nämlich einen gehörigen Brocken extra Zinsen.
Und ja, auch wenn du zinsfreie Schulden privat bei Familienmitgliedern oder Freunden hast, gilt es diese zuerst zurückzuzahlen. Das ist einfach nur fair und so belastet es eure Beziehung nicht weiter.
Ganz allgemein ist es eine katastrophale Idee mit geliehenem Geld in riskante Anlagen wie Aktien und ETFs zu investieren. Wenn deren Wert einbricht kannst du deine Schulden möglicherweise nicht mehr zurückbezahlen und deine finanzielle Zukunft sieht erstmal düster aus. Im schlimmste Fall droht die Privatinsolvenz.
Achtung Immobilienbesitzer!
Wenn du einen Immobilienkredit abbezahlst kann es unter Umständen schon Sinn machen mit einer ETF-Anlage zu beginnen. Schau in diesem Fall jedoch ob mögliche Sondertilgungen für den Immobilien-Kredit bereits voll durch dich ausgeschöpft sind. Selbst der zurzeit sehr geringe Schuldzins beim Immobilienkredit ist noch immer höher als der Zins auf risikoarme Anlagen wie Festgeld und Tagesgeld. So ist Schulden begleichen die beste risikoarme Geldanlage.
Und auch wenn der Kauf einer Immobilie gerade vor der Tür steht fährst du im allgemeinen mit den besten Konditionen bei der Bank wenn du möglichst viel Eigenkapital mitbringst.
So geht's weiter!
Blog-Post: Raus aus den Schulden in fünf Schritten!
Frage 5: Hast du dich genau mit deiner eigenen Situation beschäftigt?
Was ist dein Investmenthorizont?
Hier geht es darum, inne zu halten und zu reflektieren, was in deinem Leben in den nächsten Jahren passieren wird. So kannst du beurteilen, wie viel deines Geldes du dir leisten kannst zu investieren. Ganz grundsätzlich solltest du davon ausgehen können, dass du das von dir investierte Geld in den nächsten 10 Jahren nicht brauchst. So kannst du nämlich einen möglichen Börsencrash aussitzen.
Also: Möchtest du in den nächsten Jahren ein Eigenheim kaufen? Gibt es vielleicht bald Nachwuchs? Oder stehen andere große Veränderungen an, die sich nicht genau planen lassen?
So geht's weiter!
Video: "Mieten oder kaufen?"
1. Meilenstein!
Yay! Du hast die grundlegenden Fragen geklärt und kannst dich jetzt an die Gestaltung deiner Geldanlage machen!
Du hast dir eine solide finanzielle Basis geschaffen und stehst erst einmal sicher im Leben. Mit solch einem Fundament kannst du dich jetzt an die Gestaltung deines eigenen ETF-Portfolios machen!
Eines möchte ich dir allerdings noch mit auf den Weg geben: Reich wirst du vor allem indem du konstant weniger ausgibst als du einnimmst. Besonders am Anfang trägt dein tagtägliches Verhalten viel mehr zu deiner Vermögensbildung bei als die genaue Gestaltung deiner Geldanlage.
Darum: Arbeite auch an deinem Verhalten um Monat für Monat mehr Geld zur Seite zu legen!
Achtung Häuslebauer!
Wenn du bald eine Wohnung oder Haus kaufen möchtest solltest du von einer größeren Geldanlage an der Börse wahrscheinlich erst einmal absehen. Aber tatsächlich gilt es auch die Frage "Kaufen oder Mieten?" gut zu reflektieren. Denn die Miete ist nicht immer einfach nur dem Vermieter geschenktes Geld und auch ein Mieter kann langfristig gut bis sogar besser dastehen.
Gerd Kommer hat zu diesem Thema ein sehr empfehlenswertes Buch geschrieben. Es rechnet genau vor was bei welchem Lebensstil die wohl finanziell sinnvollere Entscheidung ist
So geht's weiter!
Hier findest du bald mehr Posts
So deine monatliche Sparrate vergrössern
Schritt 1: Zeit deine Asset Allokation zu durchdenken
Wie viel Risiko möchtest du eingehen um deine Rendite an der Börse zu erhöhen? Mehr Rendite kommt nämlich praktisch immer mir mehr Risiko auf Verluste.
Darum halte jetzt bei deinen Lebensumständen inne und fühle nach was deine persönlichen Risikobereitschaft ist. Um deine Geldanlage übersichtlich zu strukturieren und sie an deine Risikobereitschaft anzupassen, kannst du sie jetzt in einen “sicheren” Anteil und einen “riskanteren” Anteil aufteilen.
Investments in Aktien und Aktien-ETFs fallen in den “riskanteren” Anteil und können jederzeit und plötzlich an die 50% an Wert verlieren. Solch krasse Einbrüche kannst erträglicher machen, indem deine Geldanlage auch “sicherere” Anteile beinhaltet (z.B. Geld auf einem Tagesgeldkonto).
Denn wenn nur 50% im riskanten Anteil steckt und 50% im sicheren Anteil, dann ist der maximal mögliche Einbruch nur um 25%. 75% des Wertes deines investierten Geldes bleiben dir erhalten. So bist du bei einem Aktiencrash nicht so betroffen und bist weiter davon entfernt, unbedachte Entscheidungen zu treffen und im falschen Moment zu verkaufen.
Natürlich ist hier auch die potentielle Rendite nach oben raus um 50% geringer. Die Begrenzung deines Risikos auf ein Niveau, dass für dich erträglich ist, hat hier aber absoluten Vorrang! Es geht darum, dass du nachts noch gut schlafen kannst und dich mit dem Verhältnis von Risiko und Rendite wohl fühlst.
Achtung, wir haben eher die Tendenz unsere Risikotragfähigkeit zu überschätzen. Ein erster Anhaltspunkt für den “riskanteren” Anteil ist: Aktienquote = 100 - Lebensalter. So hätte eine 30-Jährige 70% in Aktien und ein 55-Jähriger noch 45% in Aktien und Aktien-ETFs.
So geht's weiter!
Blog-Post: Anfängertipps fürs Investieren
Schritt 2: Wähle deine Strategie für den “riskanteren” Anteil
Jetzt wird es spannend, welche Finanzprodukte wirst du genau in deinem Depot besparen? Hier gibt es viele Möglichkeiten und dir werden sicher andere Strategien im Internet begegnen.
Hier bleibe ich aber ganz klassisch beim ETF-Weltportfolio, so wie ich es selbst vor über 5 Jahren angelegt habe.
Aspekte zu bedenken bei deinem ETF-Portfolio:
1. Wie sieht es steuerlich aus?
Du hast einen Sparer-Pauschalbetrag von 801€ pro Jahr. Das ist die Summe von Kapitalerträgen, auf die du keine Steuern und Abgaben bezahlen musst. Um diesen Betrag auszuschöpfen macht es Sinn am Anfang ETFs zu kaufen, die ihre Erträge ausschütten, sodass du diesen Steuervorteil nutzen kannst. Bist du einmal darüber, musst du etwa 25% Steuern auf Erträge bezahlen und kannst du neben Ausschüttenden ETFs auch Thesaurierende ETFs in dein Depot legen. Bei Thesaurierenden ETFs werden sie Erträge nicht ausgezahlt sondern direkt wieder angelëgt. Deine ETF-Position nimmt also ein bisschen mehr an Wert zu und du müsst dich nicht selbst darum kümmern, die Beträge wieder anzulegen. (Dies ist auch oft der Fall bei einem Depot für Kinder).
2. Wie viele ETFs für dein Portfolio?
Die Weltwirtschaft lässt sich mit verschiedenen ETF-Sets nachbilden. Hierbei gilt: Je kleiner dein Depot und geplante Investments, desto weniger ETFs. Mit mehr ETFs lässt sich die Weltwirtschaft genauer widerspiegeln, doch der Mehrwert ist klein bis irrelevant. Gleichzeitig wird dein Depot mit jedem extra ETF komplexer und ein bisschen komplizierter zu managen. Also: 1-3 ETFs für Anfänger sind völlig ausreichend.
3. Welche ETFs für dein Portfolio?
Typische Kochrezepte:
Alleine: MSCI ACWI IMI oder FTSE ALL WORLD (theoretisch auch MSCI World, aber nicht ideal)
2 ETFs: MSCI World (70%) + MSCI Emerging Markets (30%)
3 ETFs: MSCI World (50%) + MSCI Emerging Markets (30%) + EURO STOXX 600 (20%)
Aber jetzt fängt der Dschungel an… es gibt hunderte ETFs die an deutschen Börsen gehandelt werden. Wie findest du den, der gut in dein Depot passt?
A. Dafür brauchst du erst einmal ein Depot, um zu sehen welche ETFs bei deiner Bank oder Broker im Angebot sind. Schau mal unter Schritt 4 zur Wahl der Bank/des Brokers für dein Depot.
B. Schau dir die Kostenstruktur deines Brokers an. Gibt es bestimmte “Aktions”-ETF oder ähnliches bei denen Gebühren niedriger sind oder ganz wegfallen? Oft gibt es von diesen ETF eine Übersicht. Spannend ist auch zu schauen, welche die meistgekauften ETF bei deinem Broker sind. Diese lohnt es sich genauer zu betrachten, wahrscheinlich bieten sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
C. Dann gilt es abzuchecken: Erfüllt dieser ETF meine Anforderungen?
Passt die Fondsgröße?; die Total Expense Ratio (TER)?; ausschüttend oder thesaurierend?, physische oder Swap Replizierung?; Socially responsible Investment (SRI, ESG) und so weiter....? Hier nochmal in den Grundlagen-Büchern und Videos nachschauen was was ist und dann vor dem Kauf deine auserwählten ETF nochmal doppelt und dreifach checken. Das geht zum Beispiel mit der Vergleichsplattform justETF.
So geht's weiter!
Schritt 3: Wähle die Strategie für deinen “sichereren” Anteil
Bei diesem Anteil geht es dir höchstens um Werterhaltung. Gut wäre in etwa die Inflation auszugleichen, aber auch das nicht um jeden Preis. Mit der jetzigen Niedrig-Zins-Politik wirst du wahrscheinlich nicht an die Inflation herankommen. Aber das ist okay, dieser Anteil ist dein Ruhepol, der Teil deiner Anlage um den du dir keinerlei Gedanken machen musst. Du hast einige Möglichkeiten: Zum Beispiel Tagesgeld und Festgeld.
So geht's weiter!
Video und Blog-Post: Die beste Geldanlage ohne Risiko? Anleihen-ETFs und Festgeldleiter!